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Unterwegs in Amsterdam

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Amsterdam gilt als eine der kulturellen Hauptstädte Europas und bietet seinen Besuchern nicht nur ein Labyrinth an Kanälen, sondern auch unzählige Galerien und Klubs. Die Liste an Sehenswürdigkeiten und Attraktionen ist nahezu endlos lang, aber mit ein wenig vorausschauender Planung behält man die Übersicht. Amsterdams Gästen wird auffallen, dass sich viele ihrer gewünschten Ziele in derselben Gegend befinden. Besonders geballt sind die Viertel, die für ihr Nachtleben und für Kunst bekannt sind. Deshalb lohnt es sich, ein City-Apartment ganz in der Nähe zu buchen.

Kunst

Van Gogh

Ausschnitt aus „Zelfportret als schilder“ (deutsch: Selbstportät als Maler) von Vincent van Gogh, 1888. Foto von Ron Kerkhoven, FlickrCC

Für seine Kunst ist Amsterdam weltberühmt. Von einigen wird es wegen seiner Kanäle als das „Venedig des Nordens“ bezeichnet. Dieser Vergleich könnte passen, bedenkt man, dass Amsterdam im Goldenen Zeitalter im 17. Jahrhundert auch seine eigene Renaissance erlebt hat und dutzende hervorragende Kunstmuseen besitzt. Viele dieser Museen befinden sich in Oud-Zoud und im Stadtteil nebenan, im Jordaan, gibt es angesagte Galerien.

  • Das moderne Van-Gogh-Museum auf dem Museumplein widmet sich voll und ganz dem Begründer der modernen Malerei und unterteilt sich in zwei Gebäude. Der Bau aus den Siebzigerjahren wurde vom renommierten niederländischen Architekten Gerrit Rietveld entworfen, der zeitgemäßere Flügel vom Japaner Kisho Kurokawa. Dieser Teil des Museums besitzt eine Leichtigkeit und Ausstrahlung wie kaum ein anderes Kunstmuseum in Westeuropa. In der Ausstellung wird van Goghs ereignisreiches und tragisches kurzes Leben gezeigt und wie er sich vom Realismus hin zum Impressionismus entwickelt hat.

Tipp: An Freitagen bleibt das Museum bis 22 Uhr geöffnet und bietet mit verschiedenen DJs, Kunstgesprächen, Workshops und von van Gogh inspirierten Filmen vor allem für die moderneren Museumsgänger ein attraktives Angebot und gleichzeitig eine energiegeladene Party-Atmosphäre.

  • Das Stedelijk Museum, die Adresse für moderne Kunst in den Niederlanden, verfügt über eine exzellente Sammlung an Werken des frühen 20. Jahrhunderts bis heute. So gehören unter anderem Cezanne, Picasso und natürlich Vincent van Gogh zu den ausgestellten Künstlern. Darüber hinaus war es das erste westeuropäische Museum, das moderne Fotografie als Kunst einordnete und besitzt deshalb eine umfangreiche Sammlung an avantgardistischen Fotografien von Künstlern wie Man Ray sowie einflussreiche Werke der Videokunst ab den Siebzigerjahren.
  • Nach 10 Jahren der Renovierung eröffnete 2013 das imposante Rijksmuseum wieder seine Tore. Das niederländische Nationalmuseum für Kunst und Geschichte wurde von den spanischen Architekten Cruz und Ortiz umgestaltet, die es nicht nur geschafft haben, das majestätische Gebäude aus dem 19. Jahrhundert wiederherzustellen, sondern außerdem den neuen zentralen Platz der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Museumsbesucher können sich auf hochmoderne Ausstellungsräume und auf einen faszinierenden und chronologisch geordneten Ãœberblick über die niederländische Kunstgeschichte freuen.

Nicht verpassen: Rembrandts Meisterwerk „Die Nachtwache“. Das beliebteste Gemälde der gesamten Sammlung besitzt sogar eine speziell angefertigte Notrutsche für den Fall, dass ein Feuer ausbricht oder in das Gebäude eingebrochen wird.

  • Im Stadtviertel Jordaan, westlich der Innenstadt, finden Besucher die alternative Kunstszene Amsterdams und exklusive gewerbliche Kunstgalerien wie die Gerhard Hofland Gallery und die KochXBos Gallery, in denen das beste der zeitgenössischen Kunst gezeigt wird. Schlendert man weiter durch den Jordaan oder das Viertel Oud-West, stößt man auf moderne digitale Kunstwerke von Studenten.

Zu Fuß und mit dem Rad unterwegs

Ein Kanal in Amsterdam

Foto von Stefano Montagner, FlickrCC

Der Grachtengürtel rund um die Innenstadt von Amsterdam ist ein einzigartiges Kanalsystem, das es so kein zweites Mal auf der Welt gibt. Im 16. Jahrhundert wurde eine wahre bautechnische Meisterleistung vollbracht, als das Netz von Kanälen in der ehemals sumpfigen Landschaft angelegt wurde. Der ungewöhnlich schmale Baustil der Häuser mit den markanten Giebelformen, die die Kanäle säumen, entstand durch die damalige Steuern für Hausbesitzer, denn diese richteten sich nach der Breite der Gebäude. Es gibt zwar viele Sehenswürdigkeiten in Amsterdam, aber die größte ist die Innenstadt selbst, die man am besten von der Straße oder vom Kanal aus begutachtet.

Fahrrad in Amsterdam

Unterwegs mit dem Fahrrad in Amsterdam, Foto von FaceMePLS, FlickrCC

  • Amsterdam gilt als die Radfahrer-freundlichste Stadt der Welt und den Besuchern werden sofort die tausenden abgestellten Fahrräder auf den Straßen auffallen. Da es nur wenige Erhebungen in der Stadt und ein gut ausgebautes Netz an Radwegen gibt, fällt es einem leicht, sich wie die Einheimischen aufs Rad zu schwingen. Mit einem ausgeliehenen Fahrrad kann Amsterdam während des Aufenthalts angemessen erkundet werden.

Tipp: Einer der beliebtesten Fahrradverleihe in Amsterdam lässt sich sehr leicht finden, denn Star Bikes liegt direkt hinter dem Hauptbahnhof (Amsterdam Centraal) und hat sich auf den Verleih von hübschen, traditionellen, niederländischen Stadträdern spezialisiert, die zu einem guten Preis angeboten werden. Darüber hinaus werden in dem zugehörigen Café nebenan auch noch köstliche Paninis und Kaffee gereicht. Wer sicherstellen will keine Highlights zu verpassen, kann eine deutschsprachig geführte Fahrradtour mit Baja Bikes buchen.

Amsterdam

Foto von guiders.de

  • Der Vondelpark, eine riesige Anlage mit schönen Teichen und bezaubernden Blumenbeeten, wird nicht nur von den Einheimischen gern für einen entspannten Nachmittag genutzt. Besucher können im Blauwe Theehuis, einem Café im Bauhaus-Stil aus den Dreißigerjahren, eine Tasse Tee trinken oder im Freilichttheater einen Auftritt eines Orchesters oder einer Ballettgruppe ansehen.
  • Auf den Neun Straßen (Negen Straatjes), den Seitenstraßen der Prinsengracht und Singel im Grachtengürtel, befinden sich zahlreiche kleine Geschäfte. Dort finden Besucher die verschiedensten Artikel, wie zum Beispiel antike Armbanduhren, Seidenwaren, ausgefallene Töpferkunst und Fotobücher. Auch wenn der ein oder andere die Neun Straßen mit etwas weniger Geld verlassen wird, lohnt es sich, durch die Geschäfte zu bummeln.
  • Häufig lässt sich die Innenstadt zu Beginn am besten fußläufig erkunden und so ist es auch beim Grachtengürtel. Die Gäste bekommen innerhalb weniger Stunden ein gutes Gefühl für die verschiedenen Viertel und entdecken auf ihrem Spaziergang sicherlich zahlreiche bedeutende Sehenswürdigkeiten.

Sehenswertes

Amsterdam_Nieuwmarkt_shadowgate

Stände auf dem Nieuwmarkt. Foto von Shadowgate, FlickrCC

Seit dem frühen 19. Jahrhundert ist Amsterdam die Hauptstadt der Niederlande und gilt heute als multikulturelle Stadt. Dennoch findet man die niederländische Kultur und Tradition stets im Alltag wieder, sei es in der allgemein fortschrittlichen Einstellung der Niederländer oder in den Straßenständen, die Köstlichkeiten wie Poffertjes (kleine Eierkuchen) und Fischbrötchen verkaufen. Bei einem Amsterdambesuch sollte dieses typisch lokale Flair nicht fehlen.

  • Gäste, die an der Singel entlang und über den Amsterdamer Blumenmarkt schlendern, können das große Angebot an Tulpen bestaunen. Im 16. Jahrhundert brachten türkische Händler die Tulpe nach Amsterdam und diese wurde dort so beliebt, dass heutzutage Tulpen eher mit den Niederlanden in Verbindung gebracht werden als mit ihrem eigentlichen Herkunftsland. Damals war der Adel so fasziniert von der Blume, dass die Preise für Tulpenzwiebeln extrem in die Höhe schnellten und die sogenannte Tulpenmanie schließlich zu einer der ersten bekannten Finanzblasen der Geschichte führte. Später verfielen die Preise, aber zuvor wurden einzelne Zwiebeln teilweise für den zehnfachen Jahreslohn eines Handwerkers gehandelt. Mittlerweile hat sich die Stimmung an den Märkten normalisiert, aber die niederländische Leidenschaft für Tulpen ist bis heute erhalten geblieben. Die weltweit größte und beeindruckendendste Ansammlung von Tulpenbeeten lässt sich zur Blütezeit im Frühling in der Gartenanlage Keukenhof bestaunen.
  • Der Dam ist nicht nur der zentrale Hauptplatz der Altstadt, sondern auch das Herz der Nation. Zahlreiche Schätze wie der Königliche Palast, das Nationalmonument, ein Mahnmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs, und die Kirche Nieuwe Kerk befinden sich dort. Letztere wird heute nicht mehr als Gotteshaus genutzt, sondern bietet nach liebevoller Renovierung in ihrem Gewölbe Raum für Ausstellungen von Weltrang.
  • Die typischen und wegen ihrer Holzvertäfelung sogenannten braunen Kneipen (niederländisch: bruin café) unterscheiden sich von den Coffeeshops, die ebenfalls viele Touristen anziehen, und bestehen zum Teil seit dem 17. Jahrhundert. Dort können es sich die Gäste bei einem Glas Bier gemütlich machen und Spezialitäten wie kleine Fleischkroketten, die sogenannten Bitterballen, probieren.
  • Apropos niederländisches Bier, die alte Heineken-Brauerei im Stadtviertel De Pijp wurde in ein Museum umgewandelt, das sich mit der Geschichte des berühmten Bieres auseinandersetzt. Diese Art von Brauerei-Tour ist einmalig und erweckt eher den Eindruck eines Freizeitparks, denn sie wartet mit interaktiven Ausstellungen und dem Einsatz hochmoderner Technik auf. So macht das Lernen richtig Spaß, auch, weil zwischendrin immer wieder Bier serviert wird.
  • Das Rotlichtviertel verkörpert die niederländische Toleranz gegenüber Prostitution und weichen Drogen. Das Viertel De Wallen nahe dem Stadtzentrum bietet den Besuchern tagsüber historische Architektur und nachts ein ausschweifendes, aber anrüchiges Angebot der anderen Art.

Tipp: Guiders bietet von Junggesellenabschieden bis Kulturtrips eine große Auswahl an Touren an. Das Team von Local Experts Amsterdam lässt als offizieller Partner von Amsterdam Tourism and Convention Board mit seinen Angeboten an verschiedenen Touren ebenfalls keine Wünsche offen.

Wissenswertes

eine farbenfrohe Maschine in einem Museum

Eine Rube-Goldberg-Maschine im Technologie-Museum NEMO. Foto von Ryan Somma, FlickCC

Amsterdam besitzt eine lange Geschichte, von den Anfangstagen als Fischerdorf und als Machtzentrum im Goldenen Zeitalter über die Besetzung während des Krieges bis hin zu einer progressiven Führungsrolle in Europa. Obwohl die Stadt vor allem für ihre Kunst aus dem Goldenen Zeitalter bekannt ist, hat Amsterdam insgesamt einen beachtlichen Beitrag zur modernen westeuropäischen Kultur geleistet. An zahlreiche Orten wird deshalb versucht, die Geschichte der Niederlande für die zukünftigen Generationen zu bewahren.

  • Das Anne-Frank-Haus ist ein beeindruckendes Museum und Denkmal in dem Lagerhaus, das dem jüdischen Mädchen Anne Frank und ihrer Familie Zuflucht vor den Nazis bot und in dem sie ihr Tagebuch schrieb. Eigentlich sollte das Gebäude in den Siebzigerjahren abgerissen werden, die damals neu gegründete Anne-Frank-Stiftung konnte dies allerdings verhindern. Diese wandelte es in ein Museum um und bewahrte jene Räume, die der Familie Anne Franks und anderen als Versteck dienten. Die Ausstellung beleuchtet mit angemessener Feinfühligkeit die Geschichte der Familie Frank, der anderen Opfer des Zweiten Weltkriegs und das Thema Diskriminierung im Allgemeinen.
  • Das Technologie-Museum NEMO wird vor allem Kinder begeistern. Der große, von Renzo Piano entworfene Bau wirkt von außen wie ein Frachtschiff und spielt damit auf Amsterdams Bedeutung als Hafenstadt an. Im Inneren befinden sich große Ausstellungsobjekte, mit deren Hilfe die Grundkonzepte der Naturwissenschaft auf interaktive und spannende Weise näher gebracht werden.

Tipp: Einen der besten Ausblicke auf Amsterdam haben Besucher vom Dach des Gebäudes aus. Dort gibt es außerdem ein familienfreundliches Café, das warme Speisen und Sitzplätze auf mehreren Ebenen anbietet, damit der schöne Ausblick auf die unzähligen Kanäle genossen werden kann.

  • Im Rembrandt-Haus auf der Jodenbreestraat können sich Besucher auf eine Zeitreise ins 17. Jahrhundert begeben. Der gefeierte Künstler des Goldenen Zeitalters kaufte sich dieses Stadthaus von seinen beträchtlichen Einnahmen und lebte dort ein Jahrzehnt lang, bevor ihn der Bankrott ereilte und er gezwungen war, das Haus zu verkaufen. Das Museum zeigt heute die ursprüngliche und wieder aufgearbeitete Einrichtung aus dem 17. Jahrhundert, damit die Besucher ein Gefühl dafür bekommen, wie es war, zur Schaffenszeit Rembrandts zu leben.

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