Die italienische Stadt Florenz ist auf der ganzen Welt bei Kunstliebhabern und Geschichtsinteressierten bekannt. So galt sie als kulturelles Zentrum in der Epoche der Renaissance und blickt auf eine lange, ereignisreiche Geschichte zurück, die noch vor die Zeit der Römer zurückgeht. Rund um die Stadt befindet sich eine der schönsten Landschaften Europas: die Toskana mit ihren Hügeln und Weinbergen. Ob man Florenz wegen seiner Berge, Kunst oder Geschichte einen Besuch abstattet, die folgenden Attraktionen sollte man dabei nicht verpassen.
Kunstsammlung in den Uffizien
Die Galleria degli Uffizi, wie sie in der Landessprache bezeichnet wird, ist eine der renommiertesten Kunstsammlungen der Welt und befindet sich gleichzeitg in einem der ältesten Museen der Welt. Auch wenn es zu gewissen Stoßzeiten sehr voll werden kann, lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall, um die beeindruckende Ausstellung zu bewundern, die von 08:15 bis bis 19:00 Uhr geöffnet hat. Jedoch gilt zu bedenken, dass wie viele der Galerien und Museen in Florenz auch die Kunstsammlung in den Uffizien Montags geschlossen bleibt. Wer sich gleich früh am Morgen zu den Uffizien aufmacht, kann den großen Ansturm etwas umgehen und relativ ruhig durch die Ausstellung gehen, für die man in etwa 3 Stunden einrechnen sollte.
Zu den bedeutendsten Werken gehören: „Primavera“, „Madonna del Magnificat“ und „Die Geburt der Venus“ von Boticelli, die in den Räumen 10 bis 14 zu finden sind; „Anbetung der Könige aus dem Morgenland“ von Leonardo da Vinci im Raum 15; und die Werke von Raffael und anderen Künstlern des Manierismus in den Räumen 26 und 27. Es lohnt sich wahrscheinlich, vor Ort einen Museumsführer zu erwerben oder gleich diese App (für iOS) herunterzuladen, um ein wenig mehr Hintergrundwissen zu den Exponaten zu erlangen.
Michelangelos David-Skulptur
Die David-Skulptur, die Michelanglo 1504 fertigstellte, gehört zu den meistgefeierten Skulpturen der Geschichte. Sie stellt den biblischen Helden dar, der Goliath besiegte und soll den Kampf der florentinischen Republik gegen ihre mächtigen Rivalen darstellen.
Jahrhundertelang stand die Skulptur als gegen Rom gerichtete Warnung auf dem Platz vor dem Palazzo della Signoria, bevor sie in die Galleria dell’Accademia gestellt wurde, um sie besser zu schützen. Heute steht jedoch eine Kopie an der ursprünglichen Stelle.
Ponte Vecchio
Wahrscheinlich befand sich an dieser Stelle bereits zur Zeit der alten Römer eine Brücke, obwohl die Ponte Vecchio selbst im Jahre 1345 erbaut wurde. Die Brücke gehört zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Florenz und besticht noch heute mit zahlreichen kleinen Geschäften, wie es zu damaligen Zeit üblich war. Heute kann man dort Schmuck, Kunst und Souvenirs erwerben.
Auf der Brücke kann es zu Stoßzeiten sehr voll werden, weshalb sich ein Besuch am frühen Morge oder abends bei Einbruch der Dunkelheit am ehesten lohnt, wenn man die schöne Aussicht flussabwärts in Ruhe genießen möchte. Dabei wird man weitere Brücken, allerdings aus dem 20. Jahrhundert, entdecken. Flussaufwärts befindet sich ganz in der Nähe der Vasarikorridor, der auf Wunsch des Großherzogs der mächtigen Medici-Familie entstand, die Florenz über mehrere Jahrhunderte kontrollierte. Der überdachte Gang wurde im 16. Jahrhundert gebaut, damit die Herrscher nicht auf den öffentlichen Wegen zwischen ihrem Palast und dem Rathaus hin- und hergehen mussten.
Giottos Campanile
Um einen guten Blick auf die Stadt und die umliegenden Berge zu werfen, lohnt es sich, die Treppen des Glockenturmes, der sich vor der Kathedrale von Florenz befindet, hinaufzusteigen. Die meisten Touristen halten sich in der Kathedrale statt im Glockenturm auf und wählen daher bevorzugt die Domkuppel als Aussichtspunkt. Die Wahrscheinlichkeit, in Ruhe einige Minuten den beeindruckenden Ausblick genießen zu können, ist somit im Glockenturm um einiges höher.
Mercato Centrale
Die Toskana ist für ihre Küche mit zahlreichen frischen und lokalen Zutaten weltberühmt. Traditionelle Märkte, auf denen diese Waren verkauft werden, gibt es wahrscheinlich in jedem größeren Ort in Italien und deshalb natürlich auch in Florenz. Allerdings ist der Mercato Centrale, der ein Fest für die Sinne bietet, an dieser Stelle in einem umgenutzten Gebäude noch recht neu. Im ersten Obergeschoss laden zahlreiche Kneipen und Restaurants mit frischen Speisen (Pizzas, Salate, Sandwiches usw.) zu einem Besuch ein. Diese Etage ist ganztägig und sogar bis spät in die Nacht geöffnet. Der eigentliche Markt, der bis zum späten Nachmittag zugänglich ist, befindet sich im Erdgeschoss und dort können Frischwaren, Souvenirs und vieles mehr erstanden werden.
Künstlerwerkstätten
Seit mehreren Jahrhunderten gilt Florenz als Künstlerstadt und im Künstlerviertel wird die alte Tradition der Handwerkskunst noch immer fortgeführt. Bei einem entspannten Nachmittagsspaziergang durch die labyrinthartigen Straßen von Oltarno kann man einen Blick in die verschiedenen Werkstätten werfen. Dort werden unter anderem Bücher gebunden, Bilder gerrahmt, Metall geschmiedet. Viele dieser Werkstätten sind für interessierte Besucher geöffnet. In einigen werden sogar Kurse angeboten, so zum Beispiel im Malen mit Ölfarbe, im Modellieren und Töpfern.
Boboli-Garten
Der Boboli-Garten (oder auf Italienisch: Giardino di Boboli) gehörte einst direkt zum Palazzo Pitti, als die Medici-Familie in der Region herrschte. Er wurde in einem typisch mittelalterlichen Stil gestaltet und umfasst viele Skulpturen, Brunnen sowie breite Kieswege. Es wirkt gleich alles noch ein wenig üppiger, wenn man bedenkt, dass der Garten nur den unmittelbaren Mitgliedern der Medici-Familie zur Verfügung stand und nicht einmal dafür gedacht war, Gäste zu unterhalten. Über die Jahre wurde der Garten mehrmals erweitert und umgebaut und zeigt heute eine große Bandbreite an Skulpturen aus verschiedenen Epochen.
Bargello
Das Gebäude, in dem sich heute ein Museum befindet, blickt zurück auf eine komplexe und zugleich faszinierende Geschichte. Im 13. Jahrhundert wurde es als Haus für einen bedeutenden Politiker errichtet und anschließend als Polizeiwache genutzt. Danach war es eine Kaserne und ein Gefängnis, bevor es schließlich als Nationalmuseum, das Museo nazionale del Bargello, genutzt wurde. Darin befindet sich eine ausgezeichnete Auswahl an Meisterwerken der Renaissance, darunter Michelangelos „Bacchus“ und Donatellos „Heiliger Georg“. Das Museum liegt etwas versteckter und wird deshalb von vielen Besuchern gern übersehen, obwohl es eine der bedeutendsten Skulpturensammlungen der Welt besitzt.
Fiesole (nördlich von Florenz)
Die Berge der Toskana, die Florenz umgeben, sowie die Kleinstäde und Dörfer in der Region sind wunderschön und äußerst sehenswert. Vor allem ein Besuch in Fiesole lohnt sich, wenn nach dem umfangreichen Programm im 8 Kilometer entfernten Florenz noch ein wenig Zeit übrig bleibt. Die Atmosphäre dort ist einzigartig und die Berge bieten einen wünderschönen Ausblick in alle Richtungen. Darüber hinaus gibt es in der Gegend alte Ruinen zu entdecken, von denen einige aus der Römerzeit und einige aus der Zeit der Etrusker stammen.