Wer kennt das nicht: Man tritt eine Reise an, freut sich auf die anstehenden Erlebnisse, auf das Essen und auf neue Bekanntschaften. Vor Ort steht man dann da und weiß nicht so recht, wie man sein Gegenüber eigentlich richtig begrüßen soll. Ist es okay, die Hand zu reichen, soll man ein Küsschen geben, zwei, drei oder vier und wo ist eine Umarmung angebracht?
Keine Panik, wir haben uns in die Tiefen kultureller Begrüßungsformen begeben und alles in diesem Blogpost samt Video festgehalten.
Frankreich
Warum beginnen wir nicht gleich mit der kompliziertesten Begrüßungsform? Es ist ein riesiges Rätsel für jeden Frankreich-Besucher, wie viele Seitenküsschen es nun eigentlich sein müssen. Zu wenige könnten unhöflich erscheinen, zu viele widerum aufdringlich.
Die Anzahl der Seitenküsschen ist von Ort zu Ort unterschiedlich. In den meisten Regionen hat man sich auf zwei Seitenküsschen geeinigt, aber die Ausnahmen machen eine Reise nach Frankreich natürlich interessanter. In einigen Teilen des Südostens (von Hérault bis nach Haute Loire) gibt man drei Seitenküsschen, in einigen Teilen des Ostens (wie in Vandée oder Sarthe) sind es vier und in Finistère genügt bereits ein einziges Seitenküsschen.
Unser Tipp: Mit zwei Seitenküsschen ist man immer auf der sicheren Seite!
Thailand
Das Verhalten der Thai ist stets elegant, da wird bei der Begrüßungsform, die Wai genannt wird, keine Ausnahme gemacht.
Die Hände werden in Thailand sanft aneinandergelegt wie zum Gebet, jedoch sollte man darauf achten, sie keinesfalls zu tief zu halten. Je höher die Hände gehalten werden, desto größeren Respekt zeigt man seinem Gegenüber. Allerdings sollten die Fingerspitzen auch nie die Augenhöhe überschreiten.
Österreich
In Österreich ist man sehr förmlich, schüttelt einander die Hände und schaut sich dabei in die Augen. Dabei wird gerne „Grüß Gott“ oder „Servus“ gesagt.
Ebenfalls gängig ist es, dass Männer Frauen die Hand küssen, wobei der Handrücken dabei keinesfalls wirklich geküsst wird.
Japan
Was einfach aussieht, ist relativ Komplex: In Japan verbeugt man sich optimalerweise mit dem gesamten Oberkörper bei einer Neigung von 15 Grad voreinander und verharrt zirka zwei bis fünf Sekunden in dieser Verbeugung.
Die Tiefe und Dauer der Verbeugung zeigen, wie viel Respekt man seinem Gegenüber zeigen möchte. Je mehr Respekt man zeigen möchte, desto tiefer und länger verbeugt man sich.
Tibet
Um jemanden in Tibet zu begrüßen, muss man seine Zunge zeigen. Nein, das ist kein Scherz.
Die in unserem Raum als frech geltende Geste hat in Tibet einen sehr tiefgründigen Sinn: Im 9. Jahrhundert gab es einen tibetischen König mit dem Namen Lang Darma, der für seine Grausamkeit bekannt war. Aufgrund seines schlechten Wesens soll er eine schwarze Zunge gehabt haben und da tibetische Buddhisten an die Reinkarnation glauben, fürchtete man, er könnte eines Tages wiederkehren. Um einander zu zeigen, dass man nicht die Reinkarnation des grausamen Lang Darma ist, streckt man zur Begrüßung seine Zunge heraus.
Italien
Die Italiener begegnen einem mit Freundlichkeit und Gastfreundschaft, also gibt es auch direkt zwei Seitenküsschen. Sie beginnen von rechts und werden mit einem kräftigen „Ciaooo“ unterstrichen. Es mag zwar sehr nach Klischee klingen, aber so wird es tatsächlich gehandhabt in Italien.
USA
Wer Filme und Serien aus den USA schaut, dem ist mit Sicherheit aufgefallen, dass sich die Charaktere ständig zur Begrüßung umarmen. Zwar umarmen die US-Amerikaner nicht jeden Fremden, wenn man sich jedoch näher kennenlernt, ist eine Umarmung üblich. Dies ist ein Zeichen der Freundschaft oder Sympathie. Dabei sagen sie auch gerne „Hi! How are you doing?“
Bereit zum Begrüßen?
Jetzt kann kein Fauxpas mehr im Ausland beim Begrüßen geschehen. Wer es kaum erwarten kann, die nächste Reise anzutreten und neue Menschen kennenzulernen, dem empfehlen wir, eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus von unseren tollen Gastgebern zu mieten. Man kommt schnell ins Gespräch und auch die Nachbarn freuen sich über neue Gesichter.
Und damit es auch in allen anderen Bereichen gut geht, empfehlen wir hier unsere Tipps zu Tischsitten und anderen Etiketten .