Menschen und Hunde leben bereits seit vielen Jahrhunderten zusammen. Dabei übernahmen Hunde schon damals diverse Rollen wie die eines Hirten-, Wach- oder Jagdhundes. Eine etwas modernere Rolle ist die des Gebrauchshundes. Hierzu zählen unter anderem Polizeihunde, die bei der Drogenfahndung oder beim Aufspühren verschwundener Personen helfen.
Die verschiedenen Hunderassen wurden ursprünglich vom Menschen gezüchtet, damit sie einen bestimmten Verwendungszweck erfüllen konnten. Optische Eigenschaften wie beispielsweise eine schöne Fellfarbe waren zunächst unwichtig. Heute existieren mehr als 340 verschiedene Hunderassen, die offiziell vom FCI (Federation Cynologique International) anerkannt sind.
Wir werfen heute einen genaueren Blick auf zwölf verschiedene Hunderassen aus zwölf verschiedenen Ländern Europas.
Hunderasse aus Belgien: Bloodhound
Ursprünglich hieß der Bloodhound Hubertushund und wurde von den Mönchen im Saint-Hubert Kloster in Belgien gezüchtet. Als er im 11. Jahrhundert nach England kam, wurde er zum Bloodhound umbenannt. Allerdings ist man sich nicht sicher, was die genauen Gründe für diesen Namen sind. Man vermutet, dass dies auf seine Fähigkeit zurückzuführen ist die Blutspur vom verletzten Wild aufzuspühren.
Der Bloodhound ist sanft, anhänglich und intelligent. Beim Laufen reicht seine Nase zum Boden, was optimale Bedingungen für eine gute Hunde-Spührnase schafft. Nicht umsonst sagt man dem Bloodhound nach die beste Nase unter allen Hunderassen zu besitzen, denn er kann selbst nach Tagen noch eine Spur aufnehmen und sie verfolgen.
Hunderasse aus Deutschland: Weimaraner
Der Weimaraner wurde Anfang des 19. Jahrhunderts am Hof zu Weimar von Großherzog Karl-August von Sachsen-Weimar-Eisenach gehalten und stammt aus Deutschland. Weimaraner-Welpen haben allesamt hellblaue Augen, die im Alter die Farbe von hellem oder dunklem Bernstein annehmen.
Der Weimaraner ist anhänglich und vielseitig. Seine größte Stärke liegt darin beim Jagen die Spur von angeschossenem Wild aufzunehmen.
Hunderasse aus Frankreich: Bichon Frisé
Beim Bichon Frisé aus Frankreich ist der Name Programm, denn er bedeutet so viel wie lockiger Schoßhund. Das weiße, dünne aber seidige Fell muss regelmäßig gebürstet und gekämmt werden, da es sonst schnell verfilzt.
Der Bichon Frisé ist temperamentvoll, unabhängig und intelligent, weswegen er leicht zu erziehen ist. Auch wenn er eine kleine Hunderasse ist, so ist sein Wesen dennoch mutig, geduldig und wachsam.
Hunderasse aus England: Bedlington Terrier
Der Bedlington Terrier aus England wurde auf die Jagd von Ratten spezialisiert und kam zunächst vermehrt im Bergbau zum Einsatz. Sie waren jedoch auch ein beliebtes Haustier von Händlern, Kesselflickern und Scherenschleifern, die damals aufgrund ihrer Arbeit viel reisten. Während ihre Besitzer diverse Aufträge erledigten, befreiten die Bedlington Terrier nebenbei das jeweilige Dorf von Ratten und anderen Nagetieren.
Hunderasse aus Italien: Neapolitanische Mastiff
Der Neapolitanische Mastiff aus Italien ist ein direkter Nachfahre der römischen Kriegshunde (Molosser). Sie wurden im alten Rom sowohl gegen Menschen als auch gegen wilde Tiere zum Einsatz gebracht. Der Neapolitanische Mastiff hingegen wird heute hauptsächlich als Wach- und Schutzhund eingesetzt, um Grundstücke und Gebäude zu bewachen.
In Deutschland und Österreich steht der Neapolitanische Mastiff in einigen Bundesländern auf der Rasseliste.
Hunderasse aus Kroatien: Dalmatiner
Der Dalmatiner aus Kroatien ist mit seinen fest umrissenen Tupfen in Schwarz oder Braun einmalig unter allen Hunderassen. Diese sehr spezielle Färbung ist auf das sogenannte Scheckungs-Gen zurückzuführen. Die Welpen kommen vollkommen weiß zur Welt und die ersten Tupfen tauchen erst nach zehn oder 14 Tagen auf. Ist der Hund zirka ein Jahr alt, verändert sich das Fell nicht mehr.
Dalmatiner sind sehr lebhafte und freundliche Hunde, wobei sie anpassungsfähig sind und daher gute Familienhunde darstellen. Da sie äußerst sensibel sind, benötigen sie bei der Erziehung viel Liebe und Lob.
Hunderasse aus den Niederlanden: Holländischer Schäferhund
Der Holländische Schäferhund aus den Niederlanden gehört zu den seltenen Hunderassen auf unserer Liste. Laut dem Verband für das Deutsche Hundewesen wurden im Jahr 2016 nur 86 Welpen in Deutschland geboren.
Der Holländische Schäferhund bringt die typischen Eigenschaften eines Schäferhundes mit sich: Er ist anhänglich, wachsam, arbeitsfreudig, sehr aufmerksam und aktiv. Er ist jedoch auch sensibel, weswegen er ähnlich wie der Dalmatiner eher mit Zuneigung und als mit Strenge erzogen werden sollte. Besonders große Freude bereiten ihm sowohl Hundesport als auch allgemeine Rettungsarbeiten.
Hunderasse aus Polen: Tatra Schäferhund
Der Tatra Schäferhund aus Polen hat weißes, flauschiges Fell, das eine sehr praktische Eigenschaft besitzt: Es reinigt sich selbst. Ist das Fell trocken, fällt der Schmutz einfach ab. Ebenfalls praktisch für Hundebesitzer ist, dass das Fell nicht zum Verfilzen neigt, weswegen der Tatra Schäferhund nicht täglich gebürstet werden muss.
Als Herdenschutzhund liegt seine Stärke darin Vieh zu bewachen und dieses vor Feinden (wie beispielsweise einem Wolf) zu verteidigen.
Hunderasse aus der Schweiz: Großer Schweizer Sennenhund
Der Große Schweizer Sennenhund stammt – wie der Name bereits vermuten lässt – aus der Schweiz und besitzt ein äußerst ausgeprägtes Schutzverhalten gegenüber seinem Hundehalter. Er gilt als besonders wachsam und kündigt herankommende Besucher durch Bellen an. Wenn der Tag sich dem Ende neigt sucht er die Nähe zu seinem Hundehalter und möchte Streicheleinheiten und Geborgenheit genießen.
Er eignet sich nicht nur ausgezeichnet als Schutzhund, sondern auch als Zughund. Man kann ihn daher auch super dazu trainieren beispielsweise Schlitten zu ziehen.
Hunderasse aus Spanien: Dogo Canario
Der Dogo Canario aus Spanien wurde ursprünglich für vielerlei Dinge verwendet: Als Packer, als Treibhund und als Wach- oder Schutzhund. Mittlerweile wird er primär als Wachhund eingesetzt und wirkt aufgrund seiner Statur einschüchternd auf viele Menschen.
Zwar ist der Dogo Canario sehr leistungsstark, aber besitzt ein ausgeglichenes, ruhiges und nervenstarkes Wesen.
Hunderasse aus Irland: Irischer Wolfshund
Der Irische Wolfshund war im Mittelalter in Irland eine Hunderasse, die nur dem Adel gehörte. Wenn der Adel auf die Jagd nach Wild, Bären oder Wölfen ging, so war er ein nützlicher Begleiter. Die Einfuhr und Verwendung von Feuerwaffen auf der Jagd machten ihn jedoch eines Tages überflüssig.
Heute ist er als sanftmütiger, gigantischer Familienhund bekannt. Die Energie, die er damals während der Jagd aufbrachte, kann er heute in wettkämpferischen Aktivitäten wie dem Windhundrennen ausleben.
Hunderasse aus Finnland: Finnischer Spitz
Der Finnische Spitz aus Finnland ist der perfekte Begleiter auf der Jagd. Seine Stärke liegt darin Beute wie beispielsweise Wild selbstständig ausfindig zu machen. Er bewegt sich flink voran und kommt ausgezeichnet mit kühlen Temperaturen zurecht. Weder Schnee noch Eis machen ihm etwas aus.
Hat er eine Spur erfolgreich aufgenommen, mach er den Jäger durch lautes Bellen darauf aufmerksam.Hunderassen